Rübenkopfälchen (Ditylenchus dipsaci)

Schadbild: Missbildungen in Form von Kräuselungen und Verdrehungen, blasigen Verdickung der (Herz-)Blätter an jungen Zuckerrübenpflanzen; die Symptome ähneln einem Wuchsstoffschaden, nur dass sie an Einzelpflanzen auftreten. Das Hypokotyl ist verdickt. An größeren Pflanzen sind keine Symptome mehr zu finden. Bei starkem Auftreten sind Schäden bis 50% und mehr möglich. Neben dem direkten Schaden sind auch erhebliche Qualitätsverluste durch Rückgang des Zuckergehaltes und Zunahme der Melassebildner möglich.

Bekämpfung: Eine direkte chemische Bekämpfung ist derzeit nicht möglich. Vorbeugende pflanzenbauliche Maßnahmen sind: Einhalten einer mindestens 4-jährigen Rübenfruchtfolge unter Vermeidung eines zwischenzeitlichen Anbaus anderer Wirtspflanzen. Gezielte Bekämpfung der Wirtspflanzen unter den Unkräutern (Windhalm, Vogelmiere, Franzosenkraut, Knöterich). Strukturfördernde Bodenbearbeitung, ausgeglichene Nährstoffversorgung, gute Kalkversorgung. Zu frühe Saat vermeiden, jedoch auch nicht zu spät drillen. Möglichst frühe Rodung befallener Flächen. Nur kurze oder keine Feldrandlagerung, da Fäule in Rübenmiete weiter fortschreitet.

Weitere Hinweise: Befallsfördernde Faktoren: relaltiv niedrige Temperaturen im Mai und Juni + eine gute Durchlüftung des Krumenbereichs. Bei Bodentemperaturen zwischen 1 °C und 5 °C beginnt die Aktivität dieses Nematoden: optimal sind 15 °C. Ditylenchus kann bei verstärktem Auftreten Ertragsverluste von 20 t/ha hervorrufen sowie zu einer Reduzierung des Zuckergehaltes von 1,5 % führen. Weiterhin kann ein Befall Ernteerschwernis verursachen. Eine Verwechslung mit Bor-Mangel ist möglich, daher sind Laboruntersuchungen notwendig.