Große Getreideblattlaus (Sitobion avenae), Mais- und Haferblattlaus (Rhopalosiphum spp)., Bleiche Getreideblattlaus (Metopolophium dirhodum), Russische Weizenblattlaus (Diuraphis noxia)

Schadbild: Die Schädigung entsteht durch die Virusübertragung und –ausbreitung, sie erfolgt hauptsächlich im Herbst/Winter/Frühjahr jeden Jahres, die Schädigung durch Saugen gewinnt Ende des Frühjahres/Sommer an Bedeutung. Die Symptomatik des Virusbefalls in der Folge von Blattlausauftreten ist abhängig von der angebauten Sorte, vom Wachstumsstadium der befallenen Pflanzen, der Befallsstärke und -dauer und dem aktuellen Stadium der Blattlauszyklik. Der Primärbefall erfolgt ab der Zeit des Auflaufens, zu erkennen an rötlichen Verfärbungen der Blätter und später an Wachtumsdepressionen und kleineren inselartigen meist runden Befallsinseln. Im folgenden Frühjahr folgt der Sekundärbefall, die Ausbreitung der Infektion im Bestand von den Befallsinseln her. Weitere Symptome können etagenweise Schädigungen der Ähren (ähnlich Auswinterungsschäden), schwarze Beläge auf den Ähren und Blättern (Sekundärinfektionen mit pilzlichen Parasiten) sowie auffällig aufrecht stehende Ähren (Kirchturmähren) sein.

Bekämpfung: Beizmittel werden vorbeugend (prophylaktisch) und vorzugsweise in Gebieten mit hoher Befallswahrscheinlichkeit eingesetzt. Sie entfalten ähnliche Wirkungsgrade wie Spritzmittel, schützen den Bestand aber bereits vom ersten Auflauf an. Spritzmittel können gezielt nach Befallslage appliziert werden. Kombinationen Beizmittel/Spritzmittel und/oder mehrere Spritzanwendungen können je nach Situation notwendig werden. Für die kurzfristige Einschätzung möglicher Entwicklungen im Befallsgeschehen kann auf Prognosemodelle zurückgegriffen werden, die aber die Entscheidung nach Kontrolle der Einzelfläche nicht ersetzen können.

Weitere Hinweise: Auf der Basis von regelmäßigen Befallskontrollen werden dann die Entscheidungen zu weiteren Spritzanwendungen getroffen. Akzeptable Bekämpfungs- oder wirtschaftliche Schadensschwellen für den Befall mit Virusvektoren fehlen. Als Orientierungshilfe wird in der Beratung für die Anwendung im Herbst ein Bekämpfungsrichtwert von 10-20% mit Blattläusen verwendet.